Dokumentarfilm: Mahnmal-Kultur in Deutschland und jüdisches Leben im 3. Reich

Dokumentarfilm zur Mahnmal-Kultur in Deutschland und zum jüdischen Leben in Trier 1933-1945

Die Stolpersteine in der Trierer Moltkestraße erinnern an Moritz und Emilie Ermann.Die Stolpersteine, die seit Februar 2005 an verschiedenen Stellen in Trier eingelassen werden, mahnen an die Gewaltherrschaft des Naziregimes in Trier. Jeder Stein ist ein Mahnmal für eine Person, die an diesem Ort Opfer wurde. Der Film begibt sich auf Spurensuche und zeichnet das Schicksal einiger Trierer Familien nach, die aufgrund der Verfolgung zerrissen oder ermordet wurden. Interviews mit Überlebenden des Naziterrors, Angehörigen und früheren Nachbarn zeichnen die ehemalige Selbstverständlichkeit der jüdischen Bevölkerung als deutsche Staatsbürger nach. Die Perspektive auf die lokale Geschichte zeigt die Geschichte nicht wie in Geschichtsbüchern oder gängigen Filmproduktionen, sondern als Geschichte von nebenan, mit Terror in den Mauern Triers und zahlreichen Fotografien und Dokumenten aus Archiven und privaten Alben. Gedreht wurde unter anderem an Originalschauplätzen in Buchenwald und dem ehemaligen Gestapo-Hauptquartier in der Christophstraße in Trier. Vorraussichtliche Fertigstellung des Films ist Ende 2010.

  • Drehbuch, Redaktion: Bettina Leuchtenberg
  • Kamera, Schnitt, Regie: Harry Günzel
  • Wissenschaftliche Beratung, Recherche: PD Dr. Thomas Schnitzler
Trailer

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Bilder vom Dreh

Dreh am Originalschauplatz im Gestapo Hauptquartier in der Christophstraße in Trier. Das Interieur wurde eigens für diesen Drehtag aus verschiedenen Museen zusammengetragen.   Dreh Gestapo Hauptquartier TrierDreh Gestapo Hauptquartier TrierDreh Gestapo Hauptquartier TrierDreh Gestapo Hauptquartier TrierDreh Gestapo Hauptquartier TrierDreh Gestapo Hauptquartier TrierDreh Gestapo HauptquartierDreh Gestapo HauptquartierDreh im Stadtarchiv Trier mit Historiker Dr. Thomas SchnitzlerDreh Stadtarchiv TrierDreh Gestapo Hauptquartier Trier

Film zum Thema Zwangssterilisation in Berlin zu sehen

GVB

Auf Einladung des Berliner Gehörlosenverbandes e.V., Brücke verbindet e.V.,
des Fördervereins der Ernst-Adolf-Eschke-Schule Berlin e.V. und des Berliner Elternvereins Hörgeschädigter e.V. wird der Kurzfilm “Komm doch mit, sei ganz ruhig, wir gehen mal dahin…” am Freitag, 18. April um 18:00 Uhr in Berlin präsentiert:

  • Friedrichstraße 12 (Kreuzberg)
  • Eduard-Fürstenberg-Saal
  • Filmabend, Vortrag und Diskussion
  • mit Gebärdensprachdolmetscher

Referenten: Dr. Thomas Schnitzler (Historiker), Hans Lieser (Zeitzeuge), Valentin Hennig

siehe auch unter :

SWR-Bericht vom 21.05.2007

Uni Hamburg zeigt den Film “Komm doch mit, sei ganz ruhig, wir gehen mal dahin.”

Dokumentarfilm im Stadtmuseum Simeonstift Trier

 

Uni Hamburg zeigt den Film „Komm doch mit, sei ganz ruhig, wir gehen mal dahin.“

Logo der ggkg Im Anschluss an die Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser (GGKG) e.V. zeigte das Institut für Deutsche Gebärdensprache (Universität Hamburg) den Dokumentarfilm „Komm doch mit, sei ganz ruhig, wir gehen mal dahin…“ Die Zwangssterilisierung des Hans Lieser. Bei der Veranstaltung am 26. Oktober im Hörsaal C des Hauptgebäudes der Universität Hamburg war das Team der schnittstelle und die Zeitzeugen Hans Lieser und Valentin Hennig zur anschließenden Diskussion anwesend.

Hans Lieser wird in der Uni Hamburg herzlich begrüßtDas Auditorium lauschte gespannt den Ausführungen des Historikers Dr. Thomas Schnitzler zu der Entstehung des Kurzfilms

Hans Lieser und Valentin Hennig berichteten eindrucksvoll aus ihrem Leben

Presse:

Filmkritik GGKG Hamburg

SWR-Beitrag vom 21. Mai 2007

SWR_Logo

Der SWR hat Ausschnitte aus dem Dokumentarfilm „Komm doch mit, sei ganz ruhig, wir gehen mal dahin…“ in der Landeschau gezeigt und Dr. Thomas Schnitzler und die Zeitzeugin Dr. Annemarie Körholz interviewt.

 

Kurzfilm im Stadtmuseum Simeonstift Trier

„Komm doch mit, sei ganz ruhig, wir gehen mal dahin…“ – Die Zwangssterilisation des Hans Lieser

Der Kurzfilm ist seit der Wiedereröffnung des Stadtmuseums Simeonstift Trier im Trier-Kino zu sehen.

Im Trier-Kino des Stadtmuseums Simeonstift können Besucher aus einer großen Anzahl an Filmen auswählen. Unter anderem ist hier auch der Kurzfilm der schnittstelle inklusive der Übersetzung in Gebärdensprache zu sehen.Gemeinsam mit dem Trierer Historiker PD Dr. Thomas Schnitzler recherchierten wir über das Thema „Zwangssterilisation an Männern, Frauen und Jugendlichen im NS-Staat in Trier“. Das Thema ist in den audiovisuellen Medien bisher kaum aufgearbeitet worden. Eine Informationslücke, die im Wesentlichen auf das langjährige Schweigen sowohl der Betroffenen und deren Familien selbst als auch der für die Durchführung verantwortlichen Institutionen (Gerichte, Gesundheitsämter und Krankenhäuser) zurückgeht.

Grundlage der massenweise durchgeführten Zwangssterilisation ist das aus dem Jahr 1933 stammende „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ (GVen). Als Erbkrankheiten galten beispielsweise „angeborener Schwachsinn, Schizophrenie, manisch-depressives Irresein, erbliche Fallsucht, erblicher Veitstanz, erbliche Blindheit, erbliche Taubheit, körperliche Missbildungen jeder Art und schwerer Alkoholismus“. Auf Grundlage dieses heute immer noch wenig bekannten NS-Gesetzes wurden in der Zeit von 1934 bis 1945 etwa 400.000 Kinder und Erwachsene zeugungsunfähig gemacht.

Ein Opfer des GVen ist ein 1925 in der Nähe von Trier geborener Gehörloser. Ein Trierer Polizist (geb. 1926) hat sich jahrelang für ihn und viele andere Zwangssterilisierte eingesetzt, damit die Betroffenen zumindest eine finanzielle Entschädigung erhielten. Seinem Engagement war es auch zu verdanken, dass das GVen schließlich 1998 – 65 Jahre nach seiner Einführung (!!!) – vom Deutschen Bundestag zum „NS-Unrecht“ erklärt und damit aufgehoben wurde.

Diese beiden hoch betagten Herren konnten wir an authentischen Orten interviewen. Dabei hat ein Dolmetscher die Erinnerungen des gehörlosen Interviewpartners synchron aus der Gebärdensprache übersetzt. Während (bzw. in Kommentierung zu) dem Interview werden auch die authentischen Orte seiner Zwangssterilisation ins Bild gerückt: das „Erbgesundheitsgericht“ als die beschlussfassende Behörde und das für die Durchführung der Operation bestimmte Krankenhaus.

Das Interview mit Hans Lieser ist der erste Erlebnisbericht von einem der 2220 Zwangssterilisationsopfer im Trierer Bezirk, der damit eine der höchsten Quoten erreichte.

  • Länge: 20:00 min.
  • Drehbuch, Redaktion: Bettina Leuchtenberg
  • Kamera, Schnitt, Regie: Harry Günzel
  • Wissenschaftliche Beratung: PD Dr. Thomas Schnitzler

© schnittstelle 2006

 

Screenshoots aus dem Film… 

 So urteilte die Presse…